Geest

Geest
Geest 〈f. 20; Geogr.〉 hochgelegenes, trockenes, karges Küstenland; Sy Geestland; Ggs Marsch2 [<mnddt. gest; zu Adj. gest „unfruchtbar, trocken, hoch“; zu urgerm. *gais-; zu idg. *ghei- „klaffen“]

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Geest, die; -, -en [aus dem Niederd. < mniederd. gēst, Substantivierung von gēst = trocken, hoch; unfruchtbar, eigtl. = rissig, klaffend, verw. mit gähnen in dessen urspr. Bed. »klaffen«]:
(in Nordwestdeutschland, Schleswig-Holstein u. Westjütland) höher gelegenes, sandiges u. weniger fruchtbares Land.

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Geest
 
[niederdeutsch, zu gest »trocken«, »unfruchtbar«, eigentlich »klaffend«, »rissig«] die, -, Landschaftstyp im nordwestdeutschen Küstengebiet, auch in Schleswig-Holstein und Westjütland. Die Geest definiert sich v. a. durch ihre (gegenüber der tiefer gelegenen, fruchtbaren Marsch) höhere Lage und ihre sandigen, wenig fruchtbaren Böden; es handelt sich um Altmoränen, zum Teil von Mooren bedeckt. Ihre größte Ausdehnung hat die Geest zwischen Ems und Weser; ihr Südrand senkt sich allmählich zu den Talsanden der Urstromtäler ab. Seit dem Neolithikum wird die Geest landwirtschaftlich genutzt (Moore erst seit 300 Jahren). Von alters her versucht man, den unfruchtbaren Boden durch Plaggendüngung (Plaggenesch) zu verbessern. Infolge Bodenverarmung ist die Geest vielerorts mit atlantischen Zwergstrauch- und Kiefernheiden (anstelle der ursprünglichen Laubmischwälder) bedeckt.
 

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Geest, die; -, -en [aus dem Niederd. < mniederd. gēst, Substantivierung von gēst = trocken, hoch; unfruchtbar, eigtl. = rissig, klaffend, verw. mit ↑gähnen in dessen urspr. Bed. „klaffen“]: höher gelegenes, sandiges u. weniger fruchtbares Land an der Nordseeküste.

Universal-Lexikon. 2012.

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